Intelligenz kommt weder von Intel noch von Microsoft, Google oder OpenAI. Viele Menschen scheinen das derzeit gern zu vergessen, aus welcher Motivation heraus auch immer. Es wird beispielsweise sehr viel über das Sprachmodell GPT der Firma OpenAI gesprochen. Ein Teil der Debatten kehrt sich dann immer wieder in seltsame, bisweilen esoterische Richtungen: Es wird der Stand des Machbaren mit dem Denkbaren verwechselt. Da wir weder auf dem Wüstenplaneten zu Zeiten des Mua’dib leben, als die Menschheit nach Beschluss die «denkenden» Maschinen zum Teufel gejagt und den Adel sowie die Religion wieder eingeführt haben, noch im heutigen Los Angeles, in dem kein Blade Runner zur Tyrell Corporation fliegt, um an zweifelhaften Subjekten den Voight-Kampff-Test durchführt, gilt das, was jetzt noch Schwerkraft ist: Maschinen haben weder Bewusstsein, Verstand noch Intelligenz.
„Das Gerede über Intelligenz“ weiterlesendocumenta 01: Das Vorurteil
Die documenta hat eröffnet und einen echten, handfesten Skandal an der Backe. Es scheint, als sei man Antisemiten auf den Leim gegangen, die eine eigene politische Agenda verfolgen. Ich kann nicht anders, als mit ironisch-sarkastischem Blick der Debatte zu folgen.
„documenta 01: Das Vorurteil“ weiterlesenSprachtagebuch, 5. Dezember 2018
„Ich würde sagen.“ Jemand sagt also nicht, sondern sagte etwas, wenn die Umstände danach wären. Ganz gleich, welchen Sender man einstellt, es begegnen den Hörer*innen immer wieder diese Aussagen. Dabei meinen die Sprecher*innen doch eigentlich, dass sie das danach Folgende so auch meinen. Wie sieht es im Maschinenraum der Sprache diesbezüglich aus? Hierzu lesen Sie nachfolgende Anmerkungen.
Sprachtagebuch, 10. Oktober 2018
Alexander Gauland wird der Hitler-Paraphrasierung von zwei Historiker-Autoritäten in einem Beitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung überführt, liest man heute, am 10. Oktober 2018, auf den Seiten des Deutschlandfunk 24. Der Autor leugnet. Es ist zu fragen, was das für die Sprache des öffentlichen Diskurses bedeutet.
Sprachtagebuch 26. September 2018
Stakkatohaft werden Hauptsätze bisweilen aneinandergereiht. Oft frage ich mich bei der Lektüre solcher Konstruktionen, ob ein Text nicht leichter zu lesen wäre, wenn die Autor*innen auf dieses rhetorische Mittel verzichten würden. Ganz gleich, welcher Art der Text ist: Heute findet sich das Zusammenfassen in jeder Textsorte. Hier habe ich mir nur ein Beispiel zufällig herausgepickt.
Sprachtagebuch 25. September 2018
Bekommen und kriegen sind nicht synonym zu gebrauchen. In der Wochenzeitung Die Zeit, Nr. 39, 20. September 2018, S. 10 paarte sich das Kriegen mit dem Tun hinsichtlich der Geburt und der Empfängnis. Das schmälert nicht den Sachverhalt des Textes, jedoch lässt sich angenehmer von Neugeborenen oder Ungeborenen schreiben. Hier steht, warum und wie.
Sprachlos im Status quo
Textstelle [1]: Wer gibt den Ausgegrenzten auf der Flucht eine Stimme? Klaus-Michael Bogdal konstatiert in seiner 2011 erschienenen literaturwissenschaftlichen Studie über die „Erfindung“ der Zigeuner, dass eine gewisse Form von Historizität und Bedeutung erst mit einer eigenen Sprache zugestanden wird. Das jedoch haben die flüchtenden Menschen in Not heute nicht, da sie aus ganz unterschiedlichen Staaten stammen und nicht mit „einer Stimme“ reden. Damit wird diese Sprachlosigkeit auch zur Waffe für diejenigen, welche versuchen, jene Menschen durch nautische Metaphern zu dehumanisieren.
„Sprachlos im Status quo“ weiterlesen
QOTD: Parker Ito
Parker Ito (per E-Mail): «Saying net art is just like saying contemporary art».