Die documenta hat eröffnet und einen echten, handfesten Skandal an der Backe. Es scheint, als sei man Antisemiten auf den Leim gegangen, die eine eigene politische Agenda verfolgen. Ich kann nicht anders, als mit ironisch-sarkastischem Blick der Debatte zu folgen.
„documenta 01: Das Vorurteil“ weiterlesenBeschworene Scheinfreiheit
Eine ganz private Erwiderung auf eine Randdiskussion zum „Clash of the arts“ in der „Mittelbayerischen Zeitung“. Die Akteure des „Clash of the arts“ spielten Martin Luther und schlugen ihre Thesen von einer Kunstreligion an die Pforten von Kulturorten in Regensburg. Dann knufften sie gegen das kreativForum. Dabei vergaßen die Akteure, dass Kulturschaffende nicht nur Einzelkämpfer und dass auch sie Teil der Gesellschaft sind und damit ökonomische Subjekte. Das ist nicht gerade clever, sollte man doch den Schulterschluss mit seinem Publikum suchen. Denn das besteht aus Steuerzahlern. Schade, aber es ist so: No escape from economy.
„Beschworene Scheinfreiheit“ weiterlesenDas Apartment als Medium
Zilla Leutenegger (Jahrgang 1968) malt in den Raum, installiert multimedial und verstört durch die Distanz, die sie mit ihrer Arbeit erzeugt – die zugleich distanzlos ist. Ein altes Thema greift sie auf: Ist nicht etwa alles vermittelt? Und ist nicht das Natürliche, Echte eine Fata Morgana? Welche Rolle spielt die Biografie für die Kunst? Diese und ähnliche Fragen stellt die Schweizerin in ihrer Ausstellung „Ring My Bell“ in der Pinakothek der Moderne, die ich Ende Juni besucht habe.
„Das Apartment als Medium“ weiterlesen
Ein Kuss aus reinem Licht
Leicht unterstellt man dem Rokoko neckische Laszivität. Und das, so will’s der Kanon, sollen die Kunstwerke, etwa von Jean-Honoré Fragonard, in Reinkultur repräsentieren. Natürlich steckt ein Fünkchen Wahrheit in diesem Klischee. Doch die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe erweitert unseren Blick auf diesen 1732 geborenen Meister.
„Ein Kuss aus reinem Licht“ weiterlesen
Okwui Enwezor ist künstlerischer Leiter der nächsten Biennale von Venedig
Okwui Enwezor, Direktor am Haus der Kunst, München, und künstlerischer Leiter der Documenta 11, ist zum künstlerischen Leiter der der 56. Biennale di Venezia (2015, Venedig, Giardini und Arsenale, 9. Mai – 22. November) ernannt worden. Paolo Baratta, Biennale-Präsident, kommentierte seine Ernennung mit den Worten: „Okwui Enwezors Forschungsschwerpunkt liegt auf dem komplexen Phänomen der Globalisierung und ihren Bezügen zur Verwurzelung im Lokalen. Seine persönliche Erfahrung ist Ausgangspunkt für das geografische Spektrum seiner Analysen, für zeitweiliges Vertiefen von jüngsten Entwicklungen in der Kunstwelt, und für Vielfalt und Reichtum der Gegenwart.“ Der 1963 geborene Enwezor rühmt die Institution: „La Biennale di Venezia ist der ideale Ort um dialektische Bezüge zu erkunden, und die Institution der Biennale selbst wird während der Vorbereitung der Ausstellung eine Quelle der Inspiration sein.“
Alte Meister und Allan Sekula
Im vergangenen Monat erlebte ich die wunderbare Arbeit der Kuratoren der Alten Pinakothek, München, wie sie Teile der Bestände der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in ihr Haus führten und zu einer fantastischen Ausstellung über Typologie, Präfiguration und Darstellungen des Alten Testaments zusammen komponierten. Meine Rezension unter dem Titel „Ein Netzwerk der Verheißungen“ dazu im artmagazine.cc.
Allan Sekula war ein engagierter Künstler, der ein höchst spannendes Werk hinterlässt. Er starb am 10. August. Einen Nachruf habe ich für das artmagazine.cc verfasst.
Reduktion mit politischem Teewürfel
In assoziativer Anwendung des Begriffs «Minimal» zeigt das Neue Museum, Nürnberg, eine in Teilen höchst amüsante Ausstellung mit Werken von Künstlern, die sich mit dem Geometrismus, aber auch mit der Minimal Art auseinander setzen. Die Gestaltung der Räume besorgte Gerwald Rockenschaub. Wer nach Nürnberg kommt, sollte sich die Schau nicht entgehen lassen. Hier meine Rezension fürs artmagazine.cc.